Die Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT) beauftragte das Büro für Grün und Landschaftsplanung 2013 und 2020 mit den Planungen für zwei Bauabschnitte zur Renaturierung der Werraaue zwischen Frankenroda und Falken.
Finanziert wurden die Maßnahme von der SNT aus Mitteln der Ersatzgeldzahlung (§15 BNATSCHG) und aus Mittel des Freistaates Thüringen als Ersatzmaßnahmen für den Hochwasserschutz Eisenach. Die Projektentwicklung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal.
Die Bauarbeiten im linken Vorland der Werra zwischen Frankenroda und Falken hatten die naturschutzfachliche Aufwertung sowie die Strukturverbesserung der Werra, einschließlich der naturnahen Gestaltung der Uferbereiche und der Aue auf einer Länge von ca. 1 km zum Ziel. Im Rahmen der Gewässerbaumaßnahme wurden ca. 30.000 m³ Erdstoffe aus dem Überschwemmungsgebiet der Werra entnommen und außerhalb des Überschwemmungsgebietes der Werra im unmittelbaren Umfeld der Maßnahme wieder eingebaut. Der erste Bauabschnitt wurde durch die Baufirma GAI mbH Niedersachswerfen, der zweite von der Baufirma Bauer Bauunternehmen GmbH Walschleben umgesetzt.
Die betroffenen landwirtschaftlichen Flächen wurden rekultiviert und neu angesät. Im Rahmen des Projektes erfolgt eine Absenkung der linksseitigen Uferböschungen an mehreren Bereichen. Damit wird das Einströmen von Werrawasser in die Aue wieder ermöglicht. Bei steigenden Wasserständen in der Werra kann das Wasser dann direkt in die Aue einströmen und es bilden sich temporär wassergefüllte Senken.
Durch die Neugestaltung werden naturnahe Bereiche geschaffen, wie sie in natürlichen Flusslandschaften zu finden, in der Werraaue jedoch aufgrund der Tiefenerosion der Werra selten geworden sind. Durch gezielte Geländemodellierung im Auenbereich entstanden unterschiedlich strukturierte Auenstandgewässern, Schlenken und Altarmstrukturen mit wechselnden Wasserständen und variabler Wassertiefe.
Langfristig konnten und werden sich auentypische Feucht- und Nasslebensräumen mit natürlicher Sukzession und einem kleinräumigen Mosaik aus Hochstaudenfluren, Röhrichten, Binsen- und Seggensümpfe entwickeln. Zu hoffen ist, dass die im Gebiet heimische und bis in die 90er Jahre hier vorkommende Gelbbauchunke in dem Auenabschnitt neue Lebensräume für eine Wiederansiedlung findet. Für eine optimale Gestaltung arbeitete der Projektmanager Gelbbauchunke Martin Burmeister von der Natura 2000-Station bei der Modellierung mit.
1995 wurde der 1.Bauabschnitt vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz als „Ausgezeichnetes Projekt UN-Dekade Biologische Vielfalt“ geehrt.
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